15.01.2016

Pressemeldung der IGSL (Interessengemeinschaft Steindl-Langenloiserberg) 15.1.2016 Neuauflage der Verkehrsprobleme „Am Steindl“! Bauherrnrecht vor Bürgersorge? Es sollte sich nicht wiederholen! 2007 fand sich am Steindl-Langenloiserberg die bislang größte Bürgerinitiative (IGSL–Interessensgemeinschaft Steindl – Langenloiserberg) in Krems zusammen, um eine überdimensionierte, nicht ortsangepasste Verbauung der „Offiziersgründe“ und der ehemaligen „Metternich’schen Weingärten“ zu bekämpfen

Pressemeldung der IGSL (Interessengemeinschaft Steindl-Langenloiserberg) 15.1.2016

 

Neuauflage der Verkehrsprobleme „Am Steindl“!

Bauherrnrecht vor Bürgersorge?

 

Es sollte sich nicht wiederholen! 2007 fand sich am Steindl-Langenloiserberg die bislang größte Bürgerinitiative (IGSL–Interessensgemeinschaft Steindl – Langenloiserberg) in Krems zusammen, um eine überdimensionierte, nicht ortsangepasste Verbauung der „Offiziersgründe“ und der ehemaligen „Metternich’schen Weingärten“ zu bekämpfen. Die geplanten Vorhaben hätten die vorhandene Infrastruktur vor allem im Verkehrsbereich zu sehr belastet. Beide Vorhaben wurden nicht verwirklicht.  Das erste wurde nach Einsprüchen der Anrainer, nach  Berichten in Presse und ORF (NÖ-Bild, Bürgeranwalt etc.) vom Bauwerber nicht weiterverfolgt. Der Altbestand wurde teilweise saniert, die Dachgeschoße ortsangepasst ausgebaut. Das zweite Projekt wurde erst durch Einschalten des Verwaltungsgerichtshofes „ad acta“ gelegt.

In einer zweijährigen Bausperre, die von der IGSL erreicht wurde, wollte die Stadt gemeinsame Lösungsvorschläge erarbeiten, blieb in der Folge jedoch untätig.

Nun soll es auf den „Offiziersgründen“ zu einer Neuauflage einer nicht ortsangepassten, vor allem den Verkehrsbereich betreffenden unbefriedigenden Verbauung kommen. Die Situation ähnelt derjenigen, die vor einiger Zeit durch den Neubau der Mehrfamilienhäuser auf der Langenloiserstraße entstanden ist. Die Stadt verabsäumte es dort, dem Bauwerber auf seinem Grund ausreichende Parkplätze (2 pro „Luxuswohnung“) vorzuschreiben, wie es in anderen Gemeinden NÖ’s bereits üblich ist. Die dadurch notwendigen Ersatzparkplätze auf öffentlichem Grund erzeugen eine Verengung der Straße und dadurch künstlich einen Gefahrenpunkt im Kreuzungsbereich Stratzingerstraße, der auch bereits seine ersten “Opfer“ gefordert hat.

Tatsache ist, dass solche Entscheidungen ja nicht nur die unmittelbaren Anrainer betreffen, sondern einen viel größeren Personenkreis. Wir erwarten daher diesmal von den Zuständigen in Politik und Verwaltung, ihre Verantwortung allen betroffenen Bürgern gegenüber wahrzunehmen, ganz im Sinne des nun geltenden Stadterneuerungskonzeptes und des bald zu erwarteten Stadtentwicklungskonzeptes, damit Krems seinen Einwohnern als eine der lebenswertesten Städte in Österreich erhalten bleibt.

 

Für den Vorstand der IGSL

Mag. Mathilde Prantz (Obfrau)

Krems

t: 06643802433  e: mathilde.prantz@aon.at

 

 

 

 

Ergänzung/Erläuterung zur angehängten Pressemeldung

 

Die Anwohner des Siedlungsgebietes „Am Steindl-Langenloiserberg“ sind keinesfalls generell Gegner einer Verbauung. Diese muss aber sowohl der Bebauungsdichte wie der Ortsüblichkeit nach angemessen sein wie auch der vorhandenen Infrastruktur. Das Engagement der IGSL im öffentlichen Bereich bezieht sich hauptsächlich auf die Gewährleistung dieser Punkte.

 

Im konkreten Fall sind wieder alle 3 Punkte betroffen.

 

Die Bebauungsdichte betreffend wurde diese gegenüber dem Altbestand von 20 bis zu  30 % bei der Neuverbauung mit ca. 50 – 60 % (unterschiedliche Angaben aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmodelle) verdoppelt, die Art der Verbauung ist also nicht ortsüblich, wobei der ältere, geringere Wert wesentlich besser mit der vorhandenen verkehrsmäßigen Infrastruktur korreliert.

 

Fließender Verkehr: Das Siedlungsgebiet ist nur über die Stratzingerstraße frei zugänglich. Wegen der dort parkenden Autos weicht der Gegenverkehr immer wieder auf den Gehsteig aus mit der damit einhergehenden Gefährdung der Fussgänger. Eine zweite Zufahrt über die Straße „Am Steindl“ ist einspurig und daher nur für Anrainer freigegeben. Größere Bauvorhaben führen zu einem größervolumigen Verkehrsaufkommen und verschärfen diese Situation.

 

Ruhender Verkehr: Viele Bewohner des Altbestandes sind jetzt schon auf Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Parkraum angewiesen, weil auf ihren Grundstücken bedingt durch die geographische Struktur kein privater Parkraum errichtet werden kann. Durch Abtretungen im Bereich der Offiziersgründe, die derzeit durch Neu-, Um- und Ausbauten schlagend werden, verrringert sich der öffentliche Parkraum um mindestens 8 Stellplätze. Die Situation ist also sehr sensibel. Umso unverständlicher ist es, dass die Baubehörde entgegen der Erkenntnis des im September beschlossenen Stadterneuerungskonzeptes (Punkt 7.3 über die Anzahl von Parkplätzen) in diesem neuen Projekt mit 17 Wohneinheiten nur einen Abstellplatz vorschreibt. Die NÖ Bauordnung sieht als Mindesterfordernis 1 Abstellplatz vor, die Anzahl kann bei Bedarf erhöht werden. Die GEDESAG versieht in ihren größeren Projekten bereits seit längerem jede Wohneinheit mit 2 Abstellplätzen, von privater Seite wurden auf besagtem Areal auch schon 2 Abstellplätze pro Einheit errichtet. In dieser Problematik hätte die Gemeinde im gesamten Stadtbereich also bereits seit Jahren eine Änderung herbeiführen können. Die IGSL hat sich immer dafür eingesetzt.

 

Das beigefügte Bildmaterial ist von privater Seite erstellt worden und veranschaulicht für Sie verschiedene Aspekte der Kritik am gegenständlichen Bauvorhaben. Es eignet sich daher nicht als umfassende Illustration für eine Veröffentlichung und ist auch in diesem Sinne zu behandeln.

 

Sollte noch etwas unklar sein oder wenn Sie Fragen, auch bezüglich verwendbaren Bildmaterials, haben, wenden Sie sich bitte an u.a. Kontaktdaten.

 

Mag. Mathilde Prantz, Obfrau

Am Steindl 29, 3500 Krems

t.: 0664 380 24 33  e: mathilde.prantz@aon.at