Chronik der IGSL

Aus der Chronik der IGSL

 

2007

 

Der Dialog mit der Stadt

 

Mit einer Mängelliste und Vorschlägen zu Problemlösungen wurde der Dialog mit der Stadt begonnen. Die damalige Bürgermeisterin Rinke reagierte mit der Ermöglichung einer Nachdenkphase. Sie veranlasste eine 2-jährige Bausperre. Die läufenden Bauvorhaben waren nach dem Gesetz davon aber nicht betroffen.

 

 

Die Bauvorhaben:

 

„Offiziersgründe“

 

Mit Baubescheid nach der 2. Bauverhandlung (Nov. 2007) sanierte der Bauwerber 2008/2009 zwei der Häuser im Altbestand und baute die Dachböden aus.

Die geplante Neuverbauung gab er schließlich auf.

 

Off1

 

 

Der „untere Kraxenweg“, die ehemaligen „Meternich’schen Weingärten“

 

 

 

Die Anrainer schöpften den gesamten Rechtsweg aus. 2012 hob der VwGH den Baubescheid auf und verwies den Fall zurück an die Stadt.

 

 

Off2

 

Eine Diskussion zwischen Anrainern, IGSL, Bauwerber und Vertretern der Stadt zu diesem Themenbereich war in einer Sendung des Bürgeranwaltes zu sehen (Jan. 2008).

   

 

 

2008

 

 Der Initiativantrag

 

   

Um die Zeit während der Bausperre zu nutzen, entschloss sich die IGSL, einen Initiativantrag an den Gemeinderat zu stellen, ein absolutes Novum in Krems, um auf diese Weise die Erstellung von Bebauungsplänen in Krems zu erreichen.

 

   

Von den ca. 1000 gesammelten Unterschriften waren 669 gültig. 319, so viele wie für ein GR-Mandat, hätten ausgereicht, um eine Behandlung im GR zu erzwingen.

 

Der Antrag wurde durch einen Gegenantrag des Baustadtrates zu Fall gebracht.

 

   

Immerhin wurde im 3. Punkt des Antrags der Erhalt des Spiel- und Sportplatzes offiziell per Gemeinderatsbeschluß garantiert.

 

 

 

Z20080331

 INI1

 

 Ini2

INI3

  Z20080602

   

 

2009

 

 

 

Auf Drängen der IGSL kam es im April zu einem „Runden Tisch“ über die Verkehrsprobleme. Dabei wurden die sensiblen Punkte mit den Verantwortlichen der Stadt und einem Experten des Landes NÖ diskutiert. Eine nächste Zusammenkunft, die vielleicht schon eine Lösung gebracht hätte, steht bis heute noch aus.

 

RunderTisch

 

 

 

2011

   

 

Wie schon in den Jahren zuvor seit ihrem Bestehen nahmen auch diesmal Vertreter der IGSL an der „Zukunftskonferenz Krems“ teil.

 

 

 

Mit diesem Bürgerbeteiligungsformat hat die Stadt ein Instrument geschaffen, um ein Mal im Jahr intensiv in direkten Gesprächen mittels Impulsvorträgen, in Arbeitsgruppen, die sich auch unterm Jahr trafen/treffen, und Workshops mit den Bürgern auftauchende Probleme oder länger dauernde Projekte zu behandeln und im gemeinsamen Dialog nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

 

Leider wurde die Dauer von 2 ½ Tagen zu Beginn auf einen Nachmittag in diesem Jahr zurückgenommen.

 

   

2011 war ein besonders interessantes Jahr, weil Studierende der TU Wien als Jahresabschlussarbeit des Bachelorstudiums Raumplanung die Überarbeitung des „Örtlichen Entwicklungskonzeptes“ bzw. – da keines vorhanden war – ein Konzept dazu vorstellten. Mittels Fragebögen und Diskussionen erhoben sie im Lauf des Jahres Wünsche und Anregungen der Kremser. Hierbei hat sich die IGSL intensiv eingebracht.

 

 

 

Die abschließende Studie wurde im Juli 2011 veröffentlicht. Man kann sie unter dem folgenden Link nachlesen:

 

   

http://p2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_krems/sites/default/

files/ifoer8_krems_networking_endbericht_7.pdf

 

 

   

2013/2014

 

 

2 Bauvorhaben:

 

   

Der „untere Kraxenweg“

 

Nachdem der Baubescheid 2012 vom VwGH aufgehoben worden war, reichte der Bauwerber ein neues Gutachten bei der Baubehörde ein, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erreichen. Da es auf falschen Grunddaten beruhte, unterstützte die IGSL die Anrainer finanziell bei der Erstellung eines Gegengutachtens.

 

 

 

In Zusammenarbeit mit den Anrainern wurde mit Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen und mit dem neuen Baudirektor eine Begehung des Geländes sowie des anschließenden Bereichs auf der Langenloiserstraße organisiert. Dabei wurden das Projekt und die Bedenken der Anrainer dazu vorgestellt.

 

Die Bemühungen hatten erfolg. Die vom Bauwerber gewünschte Bauklasse III wurde im Gutachtenberufungsverfahren auf Bauklasse II reduziert.

 

 

 

Langenloiserstraße

 

Nachdem die GEDESAG 2009 mit dem Eckhaus an der Beethovenstraße die Langenloiserstraße quasi gegen die Altstadt abgeriegelt hat, wird jetzt mit den 2 „Waltnerbauten“ die Straßenschlucht bis zur Stratzingerstraße geschlossen, womit die Lärmbelästigung der Anwohner im Altbestand erheblich zunimmt.

 

 

 

Der Bauwerber plante laut ersten Gesprächen 2 Parkplätze/WE zu errichten, in Übereinstimmung mit der Forderung der IGSL und wie das schon die GEDESAG in ihrem großen Projekt an der Langenloiserstraße getan hatte. Bewilligt wurde dann allerdings nur die Mindestzahl.

 

Stattdessen errichtete die Stadt auf der Landesstraße vor den Neubauten für die zu erwartende höhere Anzahl Parkplatzsuchender Querparkplätze. Dafür wurde die Fahrbahnbreite der Langenloiserstraße in einem Bereich verringert, der nach dem Verkehrsgespräch 2009 mit einem unbedingten Halte- und Parkverbot belegt worden war, um den reibungslosen Ablauf des Fließverkehrs zu gewährleisten.

 

 

 

Geschwindigkeitsreduzierungen, um diesen sensiblen Bereich etwas zu entschärfen, wurden von der Gemeinde mit dem Hinweis, die Langenloiserstraße sei eine Landesstraße, auf der sie nichts verordnen könne, bisher abgelehnt.

 

 

 

Verein “Interessensgemeinschaft der Bewohner am Steindl -Langenloiserberg“ ( IGSL)

 

 

 

Besprechung  

   

 

Gemeinderäte, Baudirektor/ Krems, Kraxenweg                                                                                                     Mag. Mathilde Prantz, Hr. DI Karl Schwach/ IGSL                                                                                     Themen:           Gebiet am Steindl, Langenloiser Straße                                                                                                                                                                       

 

 

 

Bebauung –Verkehr – stadtnahe Naturräume

 

Bauvorhaben/ siehe Infoblatt der IGSL*)      

 

Ziele/ Sicherung des strukturellen Charakters des Stadtteils  mit geringerer Wohndichte ( Vermeiden extrem verdichteter großvolumiger Bauvorhaben ) sowie Erhaltung der stadtnahen Naturräume  durch:

 

  • Vorerst > lt. § 16. Abs.5 NÖ ROG,17. ROG-Novelle / max. 2 oder 3 WE/  Grundstück  als Zusatz bei der Widmungsart  Bauland – Wohngebiet im Flächenwidmungsplan eintragen

  • In weiterer Folge >  Erstellen eines Teilbebauungsplanes  für den Stadtteil unter Berücksichtigung der Verkehrsbelastbarkeit der vorhandenen Verkehrswege mit entsprechender Bausperre lt. NÖ BO § 74.

 

Damit wird ein entsprechender transparenter Rahmen als  rechtliche Grundlage für die Grundeigentümer, die Bauwerber, die Anrainer und die Baubehörde geschaffen.

 

Es sind dann keine problematischen, kostspieligen und geheim gehaltene Gutachten  als Entscheidungsgrundlagen für die Baubehörde erforderlich.

 

Fließender Verkehr/  Der motorisierte Individual- und der öffentliche Verkehr ( Stadtbus) in der Langenloiser Straße  ist in den maßgeblichen Stoßzeiten  sowohl  ab dem Kreisverkehr  an der Wienerbrücke als auch im Osten bei der Anbindung an die B37 schon jetzt überlastet.

 

 Die extrem verdichtet geplante Bebauung , in geschlossener Bauweise, im Gegensatz zu den in weiterer Folge  anschließenden Bauten an der Langenloiser Straße,  führt zu einer weiteren Erhöhung der Verkehrsfrequenz  mit  gesteigerter Immissionsbelastung ( Lärm, Echowirkung in der „Straßenschlucht“, Staub, Erschütterungen ) für die Bewohner der Häuser entlang dieser Straße.

 

Die oft zu hohe Geschwindigkeit  der Fahrzeuge ab der oberen Serpentine (obere Einmündung der Beethovenstraße) mit den o.a. negativen Auswirkungen  trägt hier  zur starken Minderung der Lebensqualität  bei. Insbesondere die Wohnungen  im Erdgeschoß der Häuser im Bereich zwischen der Einmündung der Beethovenstraße und Abzweigung der Stratzinger Straße  sind  unbewohnbar geworden und stehen daher überwiegend leer.

 

Ruhender Verkehr/  Insbesondere durch die Schüler  der HAK/ HASCH und HLF, aber auch durch die   Gäste der angrenzenden Lokale (Pension, Heurigenrestaurant) entsteht ein eklatanter Mangel  an Parkplätzen und zusätzliche Behinderungen  durch das Verparken von Flächen des fließenden Verkehrs.  Vor allem  für Autobusse  ist  die Parkplatzproblematik ungelöst. Für die geplanten und neuerrichteten Neubauten sind 1 Parkplatz/ Wohnung zu wenig. Für Besucher, Lieferanten, Zweit-autos etc. sind daher nichtausreichende Stellplätze vorhanden.

 

Diese Verkehrsprobleme ergeben sich auch auf den Straßen des Gebietes vom Steindl, insbesondere am Kraxenweg und der angrenzenden Straßen.

 

Stadtnahe  Naturräume/  Das Schutzgebiet  Natura 2000 entlang der Langenloiser Straße sowie die Schutzobjekte auf den  GSt Nr. 3019/2, 3021/3 wurden teilweise zerstört. Die nachträglich geschaffenen neuen Bauteile  können  die ursprünglichen weitgehend verwachsenen Trockenmauern nicht ersetzen.   Zur Erhaltung des Lebensraumes seltener Fauna (Blutspecht, Uhu, mehrere Schmetterlingsarten….)  und Flora dient sicherlich nicht die verdichtete Verbauung  überlebensnotwendiger Grünbereiche  auf den Grundstücken durch mehrgeschossige Wohnblöcke.

 

Zusammenfassung

 

Initiative zur Veranlassung der Umplanung des Bauvorhabens PICK UP Krems Kraxenweg, von 3-geschossigen Doppelreihenhäuserzeilen *) in eine ortsangepasste  2 geschossige Bebauung.

 

Der stark steigende  Stellflächenbedarf erfordert  zusätzliche Parkflächen bzw. eine den Verkehrsverhältnissen  angepasste Verbauung, vor allem für die Neubauten in der Langenloiser Straße.

 

Mit konsequenter Geschwindigkeitskontrolle sowie -begrenzung  auf 30 Km/h , insbesondere im  verdichtet verbauten Straßenteil der Langenloiser Straße,  sind  die Gefährdung der Verkehrsteilnehmer  und die  Immissionsbelastungen zu reduzieren.  Eine aktuelle Verkehrsmessung zur Erhebung des Istzustandes ist daher unbedingt erforderlich. Ein entsprechender Antrag wurde am 16.12.2013 mit einer Unterschriftenliste beim Magistrat  Krems/ Gemeindebehördliche  Angelegenheiten  abgegeben.

 

Erhaltung der stadtnahen Naturräume, als wertvolle Lebensräume für die Bewohner sowie für bedrohte seltene Fauna und Flora.

 

Im Rahmen eines schon  wiederholt geforderten Verkehrskonzeptes, eines Zusatzes im Flächenwidmungsplan und schließlich eines Bebauungsplanes sind  diese dringenden  Anliegen der Bewohner  zu berücksichtigen.

 

Eine geordnete Entwicklung liegt sowohl im Interesse der Bewohner, als auch der Stadt und im Interesse der Investoren, um einen Ortsbereich mit verminderter Wohnqualität ( „zugebaut“ und „zugestaut“) und daher geschmälertem Wert ihrer Immobilien zu vermeiden.  Nicht die maximale Ausnutzung der Grundstücke  sondern die weitgehende  Erhaltung eines lebenswerten Wohngebietes ist daher anzustreben.

 

Für den Verein der  IGSL

 

   

DI Karl Schwach, Obmann                          Mag. Mathilde Prantz, Obmannstellvertr. 

 

 

 

Krems, Okt. 2013 – Jan. 2014

 

 

PickUp

 

L1L2

 

   

Dieser Sachverhalt war dem Orf auf Initiative der IGSL sogar eine Sendung im ORF NÖ wert.

 

   

2014

 

 

 

Die Zukunftskonferenz dieses Jahres stand unter dem Motto „Vision 2030“. Zur Diskussion stand das Stadtentwicklungskonzept.

 

 

Vision2030

 

Ergänzend dazu wies Obmann DI Schwach in einem Interview mit der NÖN auf die Notwendigkeit des im Raumordnungsgesetz vorgeschriebenen „Örtlichen Entwicklungskonzeptes“ hin. Dieser Umstand wurde ein Tagesordnungspunkt in der nächsten Gemeinderatssitzung, in der die Ausarbeitung des ÖEK beschlossen wurde, ein Erfolg des Obmannes und bei ehrlicher Umsetzung ein ordentlicher Schritt in Richtung Rechtssicherheit und Transparenz.

 

(NÖN, 2014 WO 28)

 

Z20140707

 

 

Im Mai hatte die IGSL Dr. Anneliese Rohrer zu Gast mit einem Vortrag über „Korruption – Präventivmaßnahmen“. Das Thema fand eine interessierte Zuhörerschaft auch über den Verein hinaus.

 

 

Rohrer

 

Die Bürgerbefragung über die Ausweitung der „Grünen Zone“, die auch den Steindl eingeschlossen hätte, zeitigte erwartungsgemäß für unser Siedlungsgebiet ein negatives Ergebnis. Zitat K. Schwach: „Um Parkraum bewirtschaften zu können, muss er erst einmal vorhanden sein“.

 

 

Grüne Zone

 

Keine grüne Zone am Langenloiser Berg (Leserbrief NÖN WO 31)

 

Die Hoffnung von Frau Baueregger (in einer halbseitigen, mit Steuergeldern finanzierten Anzeige, NÖN 15.9.2014, S.20), am Langenloiserberg einen zusätzlichen Parkplatz zu finden, wird durch die grüne Zone nicht realisiert werden können.

 

Die Parkplatzsituation am Langenloiser Berg wird durch die rasch zunehmende Besiedlung ohne Bebauungsplan und ohne Verkehrskonzept immer kritischer.

Hunderte Schüler kommen täglich (z.T. vorbildlich in Fahrgemeinschaften) aus Gebieten mit mangelhafter öffentlicher Verkehrsanbindung. Großprojekte mit Luxuswohnungen werden mit nur einem Parkplatz pro Wohnung genehmigt, während der Standard in anderen NÖ Gemeinden bereits längst bei 2, zumindest aber 1,5 Parkplätzen liegt. Die Besitzer verparken dann (mit Segen der Gemeinde) die Langenloiserstrasse quer und gefährden so die Schüler am Schulweg.

 

Bei der Ausarbeitung des Konzepts der grünen Zone wurden weder die Verkehrslage des stehenden und fließenden Verkehrs am Langenloiser Berg analysiert noch die Bewohner befragt und nicht einmal die bis dato größte überparteiliche Bürgerinitiative „Interessensgemeinschaft Steindl-Langenloiserberg“, die sich seit Jahren für eine geordnete Bebauung dieses Stadtteils einsetzt, eingeladen.

Ein Grossteil der Strassen in diesem alten Siedlungsgebiet ist so schmal, dass das Parken lt. StVO verboten ist und nur geduldet wird, um ein Chaos zu vermeiden. Bei dem neuen Konzept müssten die Bewohner dann für Parkflächen zahlen, die es gar nicht gibt.

 

Ich bin prinzipiell für eine Bewirtschaftung öffentlichen Raums nach dem Verursacherprinzip (auch von uns Autofahrern), wenn dadurch Verbesserungen erreicht und Probleme gelöst werden. Die Einführung neuer Verkehrssteuern ohne Verkehrskonzept und neue Abgaben ohne Zweckbindung oder zumindest einem Projektvorschlag schaffen keine neuen Parkplätze.

 

Schade, wieder eine Chance verpasst, die Lebensqualität in Krems zu erhalten und die Zukunft zu gestalten.

 

Dr. Erhard Prantz

 

 

 

 

2015

 

Auch 2015 lag der Schwerpunkt der Arbeit auf der Verkehrsproblematik. Es fanden verschiedene Treffen mit Vertretern der Stadtgemeinde statt.

 

 In der Mitgliederversammlung an Ende des Jahres gab es einen Obmannwechsel von Karl Schwach zu Mathilde Prantz.

Dank an Karl Schwach für seinen langjährigen Einsatz.