Verein Interessensgemeinschaft der Bewohner am Steindl/ Langenloiserberg

UNMUTSGEDANKEN 

 

 

„ Auch in Krems hat der Trend durchgeschlagen. Bei Nationalratswahlen gelten eben eigene Regeln. Der Unmut der Bevölkerung hat uns voll erwischt. Es gilt nun, diesen nicht noch weiter zu steigern“ ( Fr. Bgm. Rinke, NÖN, 40/ 2008). Dieses Statement bezieht sich zwar auf die „ große“ österreichische Politik, der darin angesprochene Unmut muss aber nicht zwangsläufig in diesen Sphären bleiben. Denn Anlässe Unmut zu verspüren bieten sich auch in der nächsten Umgebung. Die Frage ist nur, wie die für diesen Bereich gewählten Verantwortlichen damit umgehen.

 

Was zeichnet eine gute Volksvertretung aus?

Dass sie volksnah ist und sich wirklich um die Anliegen ihrer Bürger kümmert.

 

Sicherlich kann man es nicht allen Menschen Recht machen, aber ein wenig Einfühlungsvermögen würde auch so manchem Politiker gut anstehen.

Sich bloß profilieren zu wollen, ein Zeichen der eigenen Macht zu demonstrieren, indem man die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung nicht wahrnimmt, kann nicht im Sinne aller Bürger sein.

Irgendwann wird die Rechnung präsentiert, aber dann ist manches nicht mehr korrigierbar.

Der Unmut der Bevölkerung hat die „Groß“ -Parteien bei der letzten Nationalratswahl schwer zugesetzt. Nur ein Umdenken der politischen Entscheidungsträger in allen Bereichen könnte eine weitere Steigerung des Unmutes verhindern.

  

Weshalb muss eine Stadt unter Belastung der Umwelt zubetoniert werden, wo Häuser und Wohnungen leer stehen.

Weshalb wird nicht zuerst überlegt, ob ein Wohngebiet noch mehr Fahrzeuge vertragen wird?

Ob tatsächlich Standsicherheit der Neubauten gegeben ist, sei es, dass zu nahe am Hochwasserschutz gebaut wird oder in der Nähe eines abrutschgefährdeten Hanges?

Da werden „architektonisch wertvolle“ Türme errichtet, wo sie einfach nicht dem Ortsbild angepasst sind. Es wird gebaut, ohne auf die schon seit langem ansässigen Anrainer Rücksicht zu nehmen.

Eine Stadt darf wachsen, nur muss man sich doch vorher Gedanken machen, wohin sie wachsen soll? Ein öffentliches Gebäude mit zu erwartendem regen Parteienverkehr mitten in die Stadt ohne ausreichende Parkmöglichkeiten zu stellen, ist vielleicht doch nicht wohlüberlegt.

Einkaufszentren, die schon derzeit ein gewaltiges Verkehrsaufkommen verursachen, noch zu erweitern, führt zu einem Aussterben der einst belebten Innenstadt. Diese Fehlentscheidungen benötigen dringend einer Korrektur.

Eine Stadt ab einer gewissen Größe und Bevölkerungsanzahl braucht ein taugliches Verkehrskonzept, das auch künftige Entwicklungen berücksichtigt.

 

Warum müssen Wohngebiete mit extrem dichten Bauvorhaben verbaut und Grünflächen sowie offensichtlich gesunde Bäume in diesen Wohngebieten und im Altstadtgebiet entfernt werden?

Am Stadtrand angeordnete  Grünflächen und Bäume (z.B. Augebiet) tragen zur Wohnqualität der verdichtet verbauten Wohngebiete nur wenig bei.

 

Ist es Verantwortungsbewusstsein und Fachkompetenz, wenn ein bestehender Hochwasserschutzdamm entlang der Krems über weite Strecken entfernt wird

sodass es zu einer Überschwemmung der angrenzenden Wohngebiete kommt.

 

Warum wurden die Baumaßnahmen nicht in kleineren Abschnitten begonnen, um ansteigendes Hochwasser leichter eindämmen zu können?

 

Trotz einer Petition mit fast 1000 Unterschriften, sowie einem Initiativantrag mit über 650 Unterschriften und einem Umfrageergebnis von 85 %  für die Erstellung eines Bebauungsplanes in Krems haben die beiden „Groß“ -parteien nicht dafür gestimmt. Es fehlt offensichtlich am Verständnis für die wichtigen Anliegen der Bevölkerung.

 

Vor allem der derzeit nicht besetzte Posten eines Baudirektors für die Stadt Krems ist sicherlich die Ursache vieler vermeidbarer Probleme.

 

Ist es daher verwunderlich, wenn der Unmut der Bevölkerung immer mehr zunimmt?

 

Zusagen der Stadtverwaltung zur Verbesserung der oben aufgezeigten Fehlentwicklungen sind nicht einmal ansatzweise begonnen worden, wie z.B. die Einbindung von Bürgern in die Entscheidungsfindungen.  Sind diese Zusagen nur leere Versprechungen?

 

Die Stadt Krems benötigt Fachleute, die wirklich „vom Fach“ sind. Menschen, die ohne eine politische Partei „ im Nacken“ agieren können. Menschen, welche die Konsequenzen für die Zukunft überdenken.

  

Wir, der Verein der Interessensgemeinschaft der Bewohner am Steindl/Langenloiserberg, wollen mit diesem Aufzeigen des Unmutes der Bevölkerung zur weiteren positiven Stadtentwicklung mit Erhaltung der Lebensqualität in Krems beitragen.

      

Krems, am 22. 11. 2008

  

Verein Interessensgemeinschaft der Bewohner am Steindl/ Langenloiserberg

    

DI Karl Schwach, Obmann                              Mag. Mathilde Prantz, Obm.stv.