Gespräch 9.10.2013

Bericht über das Gespräch bei BM Resch am 9.10.13 über Bau- und Verkehrsprobleme.
 

 In einem Gespräch des Bürgermeisters mit der IGLS und Herrn Dr. Prantz, der bekanntlich in einem offenen Brief die Vorgänge um den Bau der Luxusappartements in der Langenloiserstr. kritisierte, wurde auf die deutlich verschärfte Verkehrssituation in der Langenloiserstr. hingewiesen.
 
Nachdem das Bauamt verabsäumt hatte für den Großbau mit Luxuswohnungen mehr als 1 Parkplatz pro Wohneinheit zu fordern (selbst die GEDESAG baut 2 Parkplätze pro Wohneinheit, der Bauherr wäre nach eigenen Aussagen bereit dazu gewesen und die Landesregierung hat die Möglichkeit einer Vorschreibung bestätigt) – sollte der Mangel and Parkmöglichkeit dadurch entschärft werden, dass just an der Stelle, wo noch vor zwei Jahren wegen Längsparkern ein Halteverbot erlassen wurde – nun Querparkplätze (!)  angelegt wurden.
Damit wurde die Durchfahrtsstrasse so verengt, dass bei Gegenverkehr Schüler und Mütter mit Kindern auf dem engen Gehsteig gefährdet werden und Busse entweder über die Mittelmarkierung ragen oder teilweise sogar auf den Gehsteig fahren.
In einer eindrucksvollen Fotogalerie wurde dem Bürgermeister die tägliche Situation zwischen 7 und 8 Uhr morgens dargestellt und er aufgefordert polizeilichen Schutz für den Schulweg anzufordern, das Querparken zurückbauen zu lassen oder zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h zu erlassen.
Der Bürgermeister versprach die Situation zu prüfen und Geschwindigkeitskontrollen zu veranlassen. 
 
Die unselige Lösung Parkplätze für Luxuswohnungen auf öffentlichem Grund zu errichten wurde von einem Sachverständigen bei der Bauverhandlung (in der Ferienzeit) durch Blick aus dem Fenster und die Feststellung „wenig Verkehr“ geboren, obgleich ihn Anrainer auf die Schulsituation aufmerksam gemacht hatten und sogar eine Verkehrszählung des Landes existiert, die in Stoßzeiten bis über 300 Autos pro Stunde gezählt hatte. Herr Dr. Prantz bat den Bürgermeister die Qualifikation der Amtsachverständigen prüfen zu lassen, besonders auch deshalb weil Gutachten den betroffenen Anrainern nicht ausgefolgt wurden oder der VGH Bescheide aufheben musste.
 
Zweites Thema war die Eurovilla ein weiteres Großprojekt, das – ohne vorliegendes Verkehrskonzept – vom Magistrat genehmigt wurde und wo dann aber der Bescheid von Verwaltungsgerichtshof aufgehoben wurde.
Bei dem vom Magistrat nun neuerlich in Auftrag gegebenen Gutachten stellten sich grobe Mängel heraus und es war ein Privatgutachten der Anrainer notwendig, um die Behörde davon zu überzeugen, dass bei einem Großteil der Häuser nicht einmal die Höhe gestimmt hat. 
Damit zeigt sich die wenig zufrieden stellende Praxis der Baubehörde, die oft diese problematischen Gutachten als Entscheidungsgrundlagen für die Baubescheide heranzieht. Mehr Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten ist durch den Bebauungsplan gegeben. 
 
Der Bürgermeister teilte mit, dass die angesprochenen Probleme nicht neu seien und er diese ererbt habe. Entsprechende Arbeitsgruppen werden bis Ende des Jahres ein Stadtentwicklungskonzept ausarbeiten. Darauf aufbauend sollen in weiterer Folge ein Verkehrskonzept folgen und dass auf seine Initiative über einen Bebauungsplan für Krems beraten werde. Der vorgesehene Termin September 2013 sei durch das Hochwasser „ins Wasser gefallen“. Den Vorschlag einen vorübergehenden, lokal begrenzten Baustopp zu erlassen, bis zumindest ein Verkehrskonzept vorliegt, wurde vom anwesenden Juristen als gesetzlich unmöglich erklärt – obgleich die ehemalige Bürgermeisterin damit vor einigen Jahren eine ähnliche Eskalation verhindert hatte.

Mit besten Grüßen

Evyline Trondl, Mathilde und Erhard Prantz, Karl Schwach, 9./ 21.10. 2013